über das Recht



Justitia, die römische Göttin der Gerechtigkeit, trägt eine Waage und ein Schwert. Entgegen der heute üblichen Darstellung trug sie ursprünglich keine Augenbinde.

Zitat:


"Alles Recht in der Welt ist erstritten worden, jeder wichtige Rechtssatz hat erst denen, die sich ihm widersetzten, abgerungen werden müssen, und jedes Recht, sowohl das Recht eines Volkes wie das eines einzelnen, setzt die stetige Bereitschaft zu seiner Behauptung voraus...


Darum führt die Gerechtigkeit, die in der einen Hand die Waagschaale hält, mit welcher sie das Recht abwägt, in der anderen Hand das Schwert, mit dem sie es behauptet. Das Schwert ohne die Waage ist nackte Gewalt, die Waage ohne das Schwert die Ohnmacht des Rechts. Beide gehören zusammen, und ein vollkommener Rechtszustand herrscht nur da, wo die Kraft, mit welcher die Gerechtigkeit das Schwert führt, der Geschicklichkeit gleichkommt, mit der sie die Waage handhabt."


Rudolf von Ihring (1818-1882), Der Kampf ums Recht

zitiert nach Streck/Mack/Kamps, Der Steuerstreit, 3. Auflage, Tz. 1 Fn. 1, zitiert nach Ihring, Der Geist des Rechts, Eine Auswahl aus seinen Schriften 1965, Seite 188